Dokumente für Gutachter

Videografieaufnahmen bei Begutachtungen in Psychologie und Psychiatrie

Bei Begutachtungen durch Diplompsychologen oder Psychiater wird oft beklagt, dass Aussagen der Betroffenen / Probanden falsch zitiert und der Anteil der Untersucher am Gesprächsverlauf falsch wiedergegeben werden. Empfohlen wird deshalb eine lückenlose Videografie des gesamten Gespräches unter Einbeziehung sowohl des Probanden als auch des Untersuchers. Angestrebt wird die Verankerung im Strafprozessrecht und im Zivilprozessrecht.

Schoenpflug, FU Berlin, 2004 ueber staatliche Privilegierung von bestimmten Vertretern der Psychoberufe

Die Warnung des schweizerischen Psychologieprofessors Lang von 1979 blieb leider ungehört. Inzwischen ist eine "Professionalisierung", in einem für die menschliche Existenz zentralen Lebensbereich, als schädlich erkennbar, wie sich in der deutschen Sorgerechtspraxis und der forensischen Psychiatrie zeigt. Man denke nur an die "Gesellschaft für wissenschaftliche Gerichts- und Rechtspsychologie" (siehe "Flugblatt wider die GWG"), die Psychiatrisierungsfälle der hessischen Steuerfahnder und den Fall Mollath.

Videographie Professor Dr. med. Nedopil

Bis jetzt hat sich unter den Lehrstuhlinhabern lediglich Professor Nedopil (Forensische Klinik der LMU München) öffentlich zur Videografie seiner Begutachtungen bereit erklärt.

BARBEY in VENZLAFF FOERSTER 1994

BARBEY, Ilse "Die forensisch-psychiatrische Untersuchung" in VENZLAFF, U. und FOERSTER, K. (Hrsg.): PSYCHIATRISCHE BEGUTACHTUNG. Ein praktisches Handbuch für Ärzte und Juristen, 2. Auflage 1994 Fischer- Verlag Stuttgart, Jena, New York.
S. 119-138.
Ein sehr guter -und nicht etwa veralteter- Beitrag unter anderem zum ärztlichen Ethos, und zu diversen Fehlermöglichkeiten/ "Variablen der forensisch-psychiatrischen Untersuchung" (1.4.5.). Die Veröffentlichung erfolgt vor dem Hintergrund der Tatsache, daß neuere Lehr- / Handbücher diesbezüglich eindeutige Verflachungs-/Desinformationstendenzen aufweisen. Auch die übrigen Beiträge des VENZLAFF, U. und FOERSTER, K. z.B. zu Rollenproblemen des Arztes (1.3.6.) übertreffen i.d.R. (hinsichtlich der ethischen Orientierung, der Klarheit der Sprache und der Tiefe des Gedankenganges das, was Lehrbücher der "New Age"- Psychiatrie in Deutschland heute bieten.